- La Gomera
- La Gomera,eine der Kanarischen Inseln, 28 km südwestlich von Teneriffa, Spanien, 378 km2. Die fast runde Insel (29 km × 23 km) vulkanischen Ursprungs erreicht im zentralen Bergmassiv Alto de Garajonay 1 487 m über dem Meeresspiegel. Sie ist von tiefen, cañonartigen Schluchten (Barrancos) zerschnitten, fällt allseitig steil zum Meer ab und hat nur wenige Sandstrände. Auf der Ostseite des Bergmassivs liegt der 4 000 ha große Nationalpark Garajonay mit dem einzigen geschlossenen, auf das Tertiär zurückgehenden Lorbeerbaumwald der Erde. Der Nordteil der Insel hat wegen der Regen bringenden Passatwinde üppige Vegetation (immergrüner Nebelwald), der Südteil ist trocken und fast kahl. Die 28 000 Einwohner in 30 Dörfern betreiben Fischfang sowie Ackerbau auf terrassierten, zum Teil bewässerten Hängen (Weintrauben, Zuckerrohr, Bananen, Kartoffeln, Tomaten, Avocados, Papayas, Mangos, Ananas). Hauptort ist San Sebastián de la Gomera, 5 900 Einwohner, mit Hafen, kleinem Flugplatz und quadratische, 50 m hohem Torre del Conde (»Grafenturm«, 15. Jahrhundert); hier hatte Kolumbus auf seinen Amerikafahrten seinen letzten Stützpunkt auf spanischem Boden. Seit über 100 Jahren herrscht starke Bevölkerungs-Abwanderung von Gomera, besonders nach Venezuela und Kuba. Spanien besetzte die Insel 1488. Von der Lebensweise der Urbevölkerung (Guanchen) blieb auf Gomera u. a. die Pfeifsprache »Silbo« erhalten.
Universal-Lexikon. 2012.